Bild vom 03.07.2021

Bild Juli 2021

So sehr es Sinn macht, ein einfaches Grundmuster für einen Wissensaufbau zu nutzen (s. letztes Bild), so sehr kann es manchmal nützlich sein, Denkschemen ein bisschen aufzurütteln. Von Zeit zu Zeit muss Verstaubtes aufgemöbelt werden.

Erinnern wir uns an das letzte Bild: es war ein rudimentäres Schema, das unsere verschiedenen Inkarnationen darstellte. Betrachten wir das vorliegende Bild, käme man kaum auf die Idee, dass hier das gleiche Thema umgesetzt wurde. Ob es der Wirklichkeit näher kommt?

Was als erstes auffällt: aus den Kugeln sind Quader geworden. Weshalb? Weil sie sich gut aufschichten lassen. Das gefiel mir, denn so konnte ich besser darstellen, wie verschachtelt alles ist. Jetzt muss ich mich aber näher erklären, damit du mir folgen kannst.

Die Anordnung unserer Inkarnationen

Wie ich bereits beim letzten Bild erwähnte, gibt es auf der feinstofflichen Ebene weder Raum noch Zeit in unserem Sinn. Folglich ist das starre Nacheinander von Inkarnationen, wie wir es uns vorstellen, wahrscheinlich falsch. In gewissem Sinn ist alles viel „verschachtelter“, so wie ich es auf diesem Bild dazustellen versucht habe. Die verschiedenen Existenzen würden dann quasi miteinander/nebeneinander – oder wie immer man das beschreiben möchte – existieren. Eine solche Vorstellung sprengt aber unsere intellektuellen Möglichkeiten. Wie soll denn das funktionieren, wenn alles gleichzeitig abläuft?

An dieser Stelle möchte ich einen Versuch starten, das unmöglich Erscheinende fassbarer zu machen. Für diesen Zweck müssen wir als erstes ein Phänomen betrachten, das für uns so normal ist, dass wir ihm in der Regel keine Beachtung schenken. Wenn es allerdings nicht richtig funktioniert, erleben wir je nach dem die Hölle. Ich spreche hier vom Filterprinzip. Was ist das genau?

Das Filterprinzip

Wenn du dich einmal achtest, wirst du merken, dass in jedem Augenblick viel Aktivität rund um dich herum herrscht: Bewegungen und Geräusche aus verschiedenen Quellen bombardieren ständig unsere Sinne. Diese haben die Aufgabe, die Reize an das Gehirn weiterzuleiten, wo aufgeschlüsselt wird, was genau in unserer Umwelt vor sich geht. Nun kommt der entscheidende Punkt: Im Verlaufe unserer Entwicklung haben wir gelernt, dass viele dieser Reize für uns unwesentlich sind. Folglich werden diese Reize ausgefiltert und nicht in diejenigen Hirnregionen weitergeleitet, welche für eine bewusste Analyse verantwortlich sind. Wir blenden diese Reize also schlicht aus, sie existieren für uns in diesem Moment einfach nicht. Du erlebst dies zum Beispiel sehr extrem, wenn du mit jemandem in einer lauten Umgebung ein Gespräch führst. Du nimmst lediglich wahr, dass es laut ist, aber es dringen keine Einzelheiten in dein Bewusstsein. Weil du dich auf dein Gegenüber konzentrierst, bleibt der ganze Rest ausgeblendet. Es kann so weit gehen, dass du nicht einmal mehr wahrnimmst, dass es um dich herum eigentlich turbulent ist. Das Gleiche passiert dir möglicherweise, wenn du ein spannendes Buch liest. Obschon du dich mitten im Gewusel befindest, nimmst du nichts davon wahr. Dein Hirn filtert aus, was unwichtig ist. Du kannst ungestört in die Geschichte abtauchen und dich mit der Hauptperson identifizieren.

Solange unser Filter funktioniert, denken wir kaum darüber nach. Für Menschen, bei denen diese Leistung eingeschränkt ist, wird das Leben teilweise schwierig. Sie leiden unter einer ständigen Reizüberflutung, weil zu viele Sinneseindrücke verarbeitet werden müssen. Das Hirn hat zu viele Reize ins Bewusstsein geschickt, womit dieses bald überlastet ist. Folglich sind solche Menschen in Lebenssituationen, in denen etwas mehr Aktivität herrscht, nach kurzer Zeit am Ende mit ihren Kräften.

Der Fokus

Übertragen wir dieses Phänomen auf unser eingangs formuliertes Problem, würde dies folgendes bedeuten: Dass ich im jetzigen Augenblick das Leben der Susanna Sarasin erfahre, ist weniger eine Frage der Zeit, sondern vielmehr eine Frage meines Bewusstseins. Dieses habe ich nämlich in die Existenz der Susanna Sarasin hineinfokussiert, womit ich mich nun in meiner ganzen Vielfalt erspüren und mich damit auseinandersetzen kann. Alles andere habe ich weitgehend ausgeblendet. Allerdings ist es mir bis zu einem gewissen Grad möglich, Kontakt zu den anderen Existenzen von mir aufrecht zu halten. Mit ein bisschen Übung gelingt es sogar, recht detaillierte Ausschnitte aufzufangen. Dabei ist es aber wesentlich, dass mein Fokus stark und klar bleibt, damit ich immer weiss, wen ich im Moment im Visier habe. Wenn hier nämlich ein Durcheinander entsteht, bekomme ich eine Psychose und werde ein Fall für die Psychiatrie. Psychosen sind schwere Persönlichkeits-Störungen und können nicht zuletzt durch Drogen hervorgerufen werden. Deshalb ist bei solchen Substanzen immer Vorsicht angezeigt, gerade bei Personen, welche über ein feines Nervensystem verfügen.

Arbeit mit dem Bild

Wenn du, liebe Leserin, lieber Leser, nun das vorliegende Bild betrachtest, bist du vielleicht nicht so glücklich darüber. Möglicherweise bevorzugst du ein harmonisches Muster. Dass ich dir gleich ein solches Chaos zumute, ist ziemlich grenzwertig. Andererseits: ist es wirklich so schlimm? Im Prinzip kommt es darauf an, wie du mit dem Bild umgehst. Wenn du deinen Fokus gut richtest und ihn auf dem rosa Quadrat in der unteren Mitte stabilisierst, wird es plötzlich ruhig. Dann stehen all die anderen Quader still. Sie bleiben an ihrem Ort und könnten gegebenenfalls – wenn du das möchtest – ausgetauscht werden. Du musst lediglich deinen Fokus halten, dann ist das wilde Bild nur noch ein Farbenmeer. Denk daran: in unseren Leben gefällt uns längst nicht alles, aber es gehört dazu. Also ist es gut, damit Frieden zu schliessen. So ist es auch bei diesem Bild: es gehört einfach alles dazu, es ist farbiges Leben mit verschiedenen Quadern. Die einen gefallen mehr, die anderen weniger. Es ist gut, mit allen Frieden zu schliessen. Ob du eine Strategie findest, mit der dir dies gelingt? Bleib dabei auf deiner rosa Insel, denn dort fühlst du dich sicher.

Wenn du jetzt meinst, dass dies sehr abstrakt sei, täuschst du dich. Indem du diese Zeilen lies, dir dann vorstellst, diese Quader sind deine vielen Leben und anschliessend versuchst, Frieden mit allen zu finden, tust du sehr viel. Wir sind oft innerlich mit etlichen unserer Entscheidungen in früheren Leben unglücklich. Es ist gut, wenn wir dort einen Frieden finden können. Diese Arbeit erlaubt es auf sehr einfache Art, mit sich vermehrt ins Reine zu kommen. Somit lohnt es sich, damit eine kleine Übung zu gestalten. Unten siehst du zwei Möglichkeiten.

Übungen:

Variante 1

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Sei dir im Klaren, dass der rosa Quader in der unteren Mitte deinem jetzigen Leben entspricht und konzentriere dich entsprechend auf ihn. Sei dir nun ebenso bewusst, dass die farbigen Quader rund um den rosa Quader vergangene Inkarnationen symbolisieren. Manches von ihnen gefiel dir, anderes eher weniger, gewisse Ereignisse machen dir noch heute zu schaffen. Möglicherweise gibt es Quader im Bild, die dich richtiggehend stören. Bleib einfach bei deinem rosa Quader und nimm wahr, wie es sich in Anbetracht des Farbenmeeres anfühlt. Bewerte nicht, sondern bleibe stiller und neutraler Beobachter. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, vertraue auf die Selbstheilkräfte deiner Seele und deines Körpers: während du hier verweilst und deinen Fokus aufrechterhältst, werden die Selbstheilkräfte wirken und das schlechte Gefühl wird sich verändern. Folge dieser Veränderung und lass den Körper weiter arbeiten. Bleib einfach mit diesem Bild sitzen, bis sich der Körper entspannen kann bzw. bis keine grösseren Missempfindungen mehr da sind.

Wer keine Missempfindungen hat, soll einfach das Bild eine Weile betrachten und warten, bis sich das Gefühl, dass dieses Bild etwas befremdend wirkt, langsam in ein Gefühl des Vertraut-Seins verwandelt. Mit der Zeit wird dir das Bild gar nicht mehr so chaotisch oder abartig erscheinen, sondern du wirst ihm eine gewisse Schönheit abgewinnen können.

Variante 2

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Sei dir im Klaren, dass der rosa Quader in der unteren Mitte deinem jetzigen Leben entspricht und konzentriere dich entsprechend auf ihn. Visualisiere dir dann Rosa im Brust- oder Bauchraum, je nach dem, was für dich stimmiger ist. Dann gibst du dem rosa Licht den Auftrag, alte Begebenheiten aus früheren Leben aufzuspüren, mit denen du nicht in Frieden bist. Vielleicht siehst du sie als schwarze/graue Flecken oder Steine auftauchen. Mach jetzt folgendes:

  1. Bitte alle Seelen um Verzeihung, denen du möglicherweise Leid zugefügt hast. Mach ihnen klar, dass du dies jetzt nicht mehr tun würdest.
  2. Verzeihe allen Seelen, die dir Leid zugefügt haben. Sei dir im Klaren, dass sie für ihre Taten gebüsst und ihr Karma abgebaut haben. So wie du haben auch sie gelernt.
  3. Der vielleicht schwierigste Schritt: verzeih dir selbst für alles, was du anderen angetan hast. Sei dir bewusst, dass du einfach noch unreif warst und dies heute anders machen würdest. Sei dir ebenso bewusst, dass du für deine Fehler bereits gebüsst hast und du jetzt folglich loslassen darfst.

Nach diesem Verzeihens-Ritual betrachte das Rosa in deinem Körper noch einmal und stelle sicher, dass die schwarzen/grauen Flecken/Steine oder was immer du wahrgenommen hast, verschwunden sind. Falls nicht, kannst du das Prozedere am folgenden Tag wiederholen.

Eine Wiederholung kann in jedem Fall Sinn machen, weil ev. noch tiefere Schichten bereinigt werden wollen. Das musst du einfach für dich herausfinden.

Am Schluss jeder Meditation bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 21.8.2021