Bild vom 18.09.2021

Bild 18.09.2021

Beim letzten Bild kümmerten wir uns schwerpunktmässig um zwei Stimmen, die unser Verhalten massgeblich beeinflussen. Es handelt sich um

  1. diejenige Stimme, die für das Gedeihen der Schöpfung sorgt;
  2. die Stimme der Ahnen.

Die Qualitäten der beiden Stimmen sind folgende:

  1. Wir sind u.a. aufgefordert, nichts zu tun, das andere sowie uns selbst verletzt. Unser gesamtes Handeln soll für die Schöpfung im Endeffekt konstruktiv sein. Zudem sind wir aufgerufen, unsere eigene Aufgabe zu erfüllen und unserer Prägung gemäss zu leben.
  2. Hier geht es um überlieferte Werte, die förmlich in die Zellen eingebrannt sind. Wir sind aufgefordert, festgelegten Grundsätzen treu zu bleiben (diese werden in der Regel nicht hinterfragt).

Im günstigsten Fall decken sich die beiden Stimmen, dann gibt es keine Konflikte. Zudem darf dann davon ausgegangen werden, dass die entsprechende Sippe über eine hohe Ethik verfügt und ein sehr differenziertes Denken pflegt. Leider ist eine Übereinstimmung von a) und b) eher eine Ausnahme. Weitaus häufiger sind wir mit einer Stimme der Ahnen belegt, die für uns eher ungünstige Aspekte aufweist. Sie verhindert dann, dass wir ein gesundes Gefühl dafür haben, welches Handeln für alle Beteiligten vorteilhaft wäre. Und genau um dieses Thema geht es beim vorliegenden Bild:

Die Bedeutung des Bildes

Diesmal wird die Mitte nicht von grünem Blattwerk dominiert, sondern von einer leuchtenden gelben Kugel. Diese ist umgeben von Rosa, welches die göttlichen Schwingungen darstellt, somit auch das kosmische Wissen. Die zugrundeliegende Idee in diesem Bild ist folgende:

Möchte ich derjenigen Stimme folgen, die für das Gedeihen der Schöpfung zuständig ist, muss ich diese Stimme erst einmal in mir wahrnehmen. Dazu brauche ich einen klaren Geist. Dieser ist im Bild mit der gelben Kugel dargestellt. Weil sie ohne jegliche Schatten und/oder Beulen erstrahlt, ist sie bestens mit dem Rosa verbunden, das entsprechend rein wirkt. Wäre die gelbe Kugel nicht so perfekt, würde sich dies direkt auf das Rosa auswirken: es wäre dann mehr oder weniger von Nebelschwaden überzogen (der unklare Geist kann das Göttliche nicht wirklich erfassen, nur durch einen Schleier erahnen).

Das Problem der vielen Stimmen

Nun stellt sich die Frage, was mit dem reinen Geist genau gemeint ist. Hier gibt es eine recht einfache Antwort:

Der Geist sollte zumindest in der Lage sein, zu unterscheiden, welche der vielen Stimmen in uns zu günstigen und welche zu ungünstigen Reaktionen bzw. Handlungen führen. Das ist manchmal recht schwierig, weil die Ahnenstimme, aber auch die Stimme der Ängste, der Gier, der schlechten Gewohnheiten und andere mehr unseren Geist vernebeln. Durchschaut man schliesslich die problematischen Stimmen, muss ihnen langsam die Kraft entzogen werden (man sollte ihnen mit der Zeit nicht mehr folgen, sondern seiner inneren Weisheit). Dazu braucht es kluge Strategien. Um diese zu entwickeln, ist wiederum ein klarer Geist nötig, der Zugang zu entsprechend weisen Schichten in uns hat. Also müssen wir diejenige Stimme hören, die für das Gedeihen der Schöpfung zuständig ist, denn diese Stimme ist weise. Sie kann aber nicht einfach auf Knopfdruck abgerufen werden, denn sie ist in den tieferen Bereichen in uns angelegt. Damit du den weiteren Text gut verstehst, muss ich nun etwas ausholen:

Der Raum zwischen zwei Gedanken

Bevor wir uns in diesen Körper begaben, waren wir noch mit einem umfassenden Wissen verbunden. Dann wurden wir durch die irdischen Turbulenzen recht schnell in Beschlag genommen, womit diese Stimme immer mehr verblasste und unter den Schichten von anderen Stimmen unterging. Wenn ich wieder mit dieser ursprünglichen Stimme in Kontakt kommen will, muss ich lernen, all die anderen Stimmen auszuschalten. Aber das ist nicht so einfach. Oder hast du bei deinen Meditationen schon erlebt, dass es bei dir im Kopf augenblicklich still wurde, wenn du dies gefordert hast? Wohl kaum. Wahrscheinlich lief es eher so ab: sobald du in die Stille gingst, hast du gemerkt, wie laut es in deinem Kopf ist. Als du aufhören wolltest zu denken und all die Stimmen zu hören, war ihnen dies völlig egal. Sie missachteten deinen Wunsch und plapperten einfach weiter. Je mehr du sie zum Schweigen bringen wolltest, umso lauter wurden sie. Wenn es dann endlich ruhiger wurde ….. o je, jetzt bist du doch tatsächlich eingenickt. Tja, Meditation hat ihre Tücken. Manchmal ist es einfacher, man schult vorerst seine Konzentration und lernt, seinen Geist sehr aufmerksam eine Aufgabe ausführen zu lassen. Dies hat einen grossen Vorteil: Wenn der Geist zu gehorchen beginnt, kann man ihn auch besser für kurze Zeit zum Schweigen bringen. Und hier rate ich zu einem kleinen Spiel: statt etwas mit Strenge zu verbieten (klappt eh nicht) weckt man lieber die Neugier (damit kommt man bei widerspenstigen Kindern besser zum Ziel). Frag dich einfach, was es wohl zwischen zwei Gedanken zu entdecken gibt. Sei also äusserst aufmerksam und versuch, zwischen die Gedanken zu gelangen. Versuch diesen Raum zu erforschen. Wenn du genügend Zeit hast, weil es längere Zeit still ist, bevor es wieder plappert, schau einfach, was dort ist. Am Anfang siehst du nichts, aber das ist völlig egal. Du warst dann in diesem Raum zwischen den beiden Gedanken. Es ist, wie wenn du aus einem dunklen Raum in einen hellen kommst oder umgekehrt. Bis du dich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hast, kannst du nichts erkennen. Dann aber erscheinen schattenhafte Umrisse, die bald deutlicher werden. Also sei einfach stolz und glücklich, wenn du diesen Raum nur schon betreten konntest. Der Rest ergibt sich dann von selbst. Dehne diesen Moment so gut wie möglich aus. Dein Plappermaul wird zwar bald wieder einsetzen, aber vielleicht lernst du einen Trick, wie du diesen Moment herauszögern kannst. Übe einfach unverdrossen weiter. Je öfter du dies machst, umso mehr wird deine innere Stimme zu dir durchdringen. Damit wirst du immer besser spüren, was für dich der richtige Weg ist.

Kreisende Gedanken

Ein weiteres Übel, das den Geist trübt, sind die kreisenden Gedanken, wenn dich etwas beschäftigt. Sie lassen sich meistens nicht verscheuchen, sondern verfolgen dich den ganzen Tag ununterbrochen. Auch hier geht nichts ohne Übung. Wenn du bisher nicht gelernt hast, deinen Geist zu disziplinieren, wirst du den Stimmen im Kopf hilflos ausgesetzt sein. Deshalb ist es sinnvoll, auch tagsüber, ausserhalb der Zeit der Meditation, sich zur Gewohnheit zu machen, den Geist mit etwas zu beschäftigen, das du selbst bestimmst. Sonst treibt er nämlich einfach wie ein Stück Holz im Wasser herum und belagert dich mit „unnützem Geschwätz“ (beobachte mal, was er dir alles in das Hirn schwemmt). Beginne, selbst der Chef zu sein und gib ihm eine sinnvolle Beschäftigung: lass ihn z.B. Mantras chanten. Allerdings wird es ihm schnell langweilig, und wenn du nicht aufpasst, schleicht er sich weg und geht unversehens wieder die eigenen Wege. Also sei aufmerksam und hole ihn jedes Mal liebevoll wieder zurück. Auch wenn es anstrengend tönt: so schult man seinen Geist. Wenn dir das nicht gefällt, ist es schwierig, in deinem Leben wirklich weiter zu kommen bzw. aus den alten Mustern endlich auszubrechen. Sie werden munter mit dir Karussell fahren, ob du dies nun magst oder nicht.

Also, wie ist es? Möchtest du üben und dich ein bisschen anstrengen? Dann lies weiter, ich mache dir ein paar Vorschläge.

Übungen

Übung 1

Die erste Übung habe ich bereits im Text beschrieben.

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Sei jetzt neugierig und frag dich, was zwischen zwei Gedanken zu finden ist. Sei äusserst aufmerksam und versuche, den Gedankenfluss soweit zu bremsen, dass du diesen stillen Moment erhaschen kannst. Dann betrachte ihn einfach. Nimm zur Kenntnis, was sich dir zeigt, sei dies Dunkelheit, Helligkeit, Farbigkeit, Stille, ein Brummen, was auch immer es ist: interpretiere nicht, werte nicht, lass es stehen und freu dich, dass es dir gelungen ist, Einblick in diesen Raum zu erhalten. Mach weiter, solange du magst, aber denk daran: lieber kurze Meditationen, dafür täglich.

Übung 2

Diese Übung entspricht derjenigen vom letzten Monat, einfach in angepasster Form.

Schritt 1: Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Konzentriere dich nun auf die gelbe Kugel. Verinnerliche sie und stell dir vor, dass sie in deinem Herzchakra ist. Spür gut, wie sich das anfühlt. Vergegenwärtige dir, dass das Gelb genährt werden muss und geh zu Schritt 2.

Schritt 2: Überleg dir, wo das Göttliche, Nährende für dich ist: wo im Körper möchtest du das Rosa ansiedeln, das deine gelbe Kugel nährt? Es kann im Herzen unter dem Gelb oder rund um das Gelb herum sein. Es kann den Brustraum, den Oberkörper oder den ganzen Körper ausfüllen oder anderes. Spür nun gut, wie sich das Rosa an diesem Ort anfühlt. Dann geh weiter zu Schritt 3.

Schritt 3: Verbinde dich mit deiner gelben Kugel. Verweile dort und stelle nun den Kontakt zum Rosa her. Bitte darum, dass das Rosa deine Kugel nährt. Schau dann, was passiert und lass es geschehen. Vielleicht geschieht beim ersten Mal nicht viel. Das macht nichts. Du hast noch viel Zeit zum Üben. Erzwinge nichts, sondern richte einfach deinen Fokus täglich auf deine innere Einrichtung und arbeite damit. Sei dabei auch kreativ und lass dich von deiner inneren Stimme leiten. Wenn du keine Farben siehst, musst du die Farben lediglich denken, es funktioniert auch so perfekt.

Am Schluss jeder Meditation bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 23.10.2021