Bild vom 08.05.2021

Bild Mai 2021

Wenn wir träumen, erleben wir die Aktivitäten in diesem Zustand gewöhnlich als absolut real. Erst wenn wir aufgewacht sind, wird uns bewusst, dass wir lediglich geträumt haben. Mitunter sind die Geschehnisse während der Nacht so lebhaft, dass sie uns während des Tages noch eine Weile verfolgen. Bei mir ist das insbesondere bei belastenden Träumen der Fall. Aber gerade bei diesen gelingt es mir auch manchmal, sie bewusst abzufedern. Kennst du dieses Phänomen?

Bewusstes Lenken von Träumen

Hast du es auch schon erlebt, dass du dir während des Träumens bewusst warst, dass du träumst? Das ist ein ganz komfortabler Zustand. Gerade, wenn das dort Erlebte nicht so angenehm ist, kann man sich nämlich damit trösten, dass man aufwachen wird und dann von dieser Realität erlöst ist. Ich habe auch schon im Traum versucht, meinen Traum zu verändern, weil mir bewusst war, dass ich nur träume. Manchmal gelang es mir, manchmal hatte ich weniger Erfolg. Es war auf jeden Fall immer sehr erfreulich, wie zufrieden ich aufwachte, wenn es mir geglückt war, meine Träume bewusst in eine positive Richtung zu lenken. Bei allzu schwierigen Träumen holte ich mich sogar wiederholt selbst aus dem Traum heraus und liess mich aufwachen. Ich wusste dann einfach, dass ich ja nur träumte und die Möglichkeit bestand, jetzt den Schlafzustand zu beenden. Hier möchte ich noch anfügen, dass ich jeweils nicht im Halbschlaf lag, sondern wirklich schlief und ganz normal träumte.

Weshalb erzähle ich von diesen Ereignissen? Ganz einfach: sie zeigen ein äusserst wichtiges Prinzip auf. Wenn wir es konsequent in unserem Leben anwenden würden, könnten wir unglaublich davon profitieren. Damit du verstehst, wovon ich sprechen, muss ich der Reihe nach gehen:

Sich seiner Wirklichkeit bewusst werden

Im Grunde genommen können wir das gegenwärtige Leben mit einem Traum vergleichen. Wir haben völlig vergessen, wer wir in Wirklichkeit sind. Mit Haut und Haar haben wir uns der Rolle verschrieben, die wir im Moment innehaben. Alles, was wir erleben, nehmen wir als absolute Realität wahr. Wie gesagt: wenn ich träume, ist dies normalerweise auch der Fall. Erst beim Aufwachen kann ich das eben Vorgefallene einordnen. Bei meinem jetzigen Leben als Susanna Sarasin wird es im ungünstigen Fall bis zu meinem Tod dauern, dass ich erkenne, was meine Wirklichkeit ist (ich bin so unbescheiden zu behaupten, dass ich dies schon früher weiss). Vielleicht sollte ich mir darüber nicht so viele Gedanken machen und mich damit abfinden, dass wir auf Erden eben blind sind und das ok ist. Wenn man allerdings die Einleitung liest, wird man doch ein wenig neugierig und stellt sich einige Fragen:

Wenn uns beispielsweise klarer wäre, wer wir im Grunde genommen sind, könnten wir dann mit unserem Zustand auf der Erde nicht auch anders umgehen? Könnten wir dann vielleicht unsere Situation gezielt beeinflussen? Wenn dem so wäre, müssten wir doch ein Interesse daran haben herauszufinden, was unsere Natur ist. Dann wärst du, liebe Leserin, lieber Leser, durch deine Suche mittels spiritueller Arbeit absolut goldrichtig unterwegs. Also spinnen wir den Faden weiter.

Wie wir bereits in den vorangehenden Monaten gelernt haben, gibt es Gesetzmässigkeiten, welche in der Natur sowie beim Menschen wirksam sind. Wenn wir sie studieren, beginnen wir zu verstehen, wie sie funktionieren. Das hat zwei Vorteile:

  1. es führt uns langsam zur Einsicht, wer wir in Wirklichkeit sind.
  2. wir können diese Gesetze anwenden. Statt ein Spielball von Kräften zu sein, die wir nicht kennen, nutzen wir diese Kräfte gezielt für unsere Interessen.

Probleme bei der Arbeit mit der feinstofflichen Ebene

Nun gibt es aber noch einen wesentlichen Schritt zu bewältigen. Diese Gesetze sind nur erforschbar und verständlich, wenn wir die feinstoffliche Ebene mit einbeziehen. Damit müssen wir die für uns sichere Zone des Greifbaren teilweise verlassen. Das bedeutet folgendes:

  1. unsere Forschungen müssen den feinstofflichen Raum mit einbeziehen (das machst du zum Glück schon)
  2. bei Punkt ‚b‘ liegt der grosse Wurm begraben: unser Denken und Handeln muss primär aus dem Feinstofflichen herausfliessen, wenn wir etwas tiefgreifend verändern wollen.

Betrachten wir Knackpunkt ‚b‘ genauer. In dem Moment, wenn ich meine Träume beeinflussen kann, bin ich mir bewusst, dass ich träume. Ich weiss dann jeweils, dass es sich nur um einen vorübergehenden Zustand handelt, den ich verändern kann. Übertragen auf das Leben heisst dies: mir muss klar sein, dass meine Erdenerfahrung nicht etwas „Reales“ ist, das man nicht beeinflussen kann. Sie ist sehr wohl veränderbar, und zwar indem ich mein Verhalten anpasse.

Das bedeutet ganz einfach gesagt folgendes: verändere ich mein Verhalten, verändere ich damit mein Leben, also meine Wirklichkeit. Damit ich mein Verhalten so verändere, damit die Wirklichkeit dann auch meinen Wünschen entspricht, muss ich wissen, welches Verhalten günstig ist. Also muss ich die Gesetze kennen, welches Verhalten was genau verursacht. Dazu gehört aber nicht nur mein handfestes Tun, sondern dazu gehören zwingend auch meine Denkmuster und Glaubenssätze. Diese bestimmen nämlich schlussendlich, wie ich handle.

Nun zeichnet sich ein Problem ab: Punkt ‚b‘ legt nahe, dass Denken und Handeln primär aus der feinstofflichen Ebene erfolgen müssen, wenn ich wirklich etwas verändern will. Wenn ich aber von der feinstofflichen Ebene aus denken soll, könnte ich plötzlich in einen Konflikt geraten. Die Interessen auf dieser Ebene sind nämlich in der Regel nicht die gleichen wie diejenigen auf der grobstofflichen. Wir Erdenkinder lassen uns von der Materie förmlich einsaugen und neigen zum Glauben, dass wir ziemlich viele Schätze in jeglicher Hinsicht anhäufen müssen, damit wir uns sicher und behaglich fühlen. Unser gesamtes Denken und Handeln dreht sich häufig um diese Wünsche (genug Geld, gesicherte Rente, sichere Beziehungen, sicherer Job etc.). Ebenso wissen wir, was wir zu vermeiden haben (z.B. Situationen, die uns Angst machen, die unseren Komfort einschränken). Wir kennen auch unsere Feinde, die bekämpft werden müssen. Folglich wird auch in Abwehrsysteme allerhand Energie gesteckt. Fazit: Wünsche sollen in Erfüllung gehen und Bedrohliches muss verhindert werden. So sind die Tage ausreichend gefüllt.

Die feinstoffliche Ebene kennt solche „Spiele“ nicht, bei denen jeder täglich sein Wohlbefinden sichern will. Hier planen wir gemeinsam Projekte, wie wir unsere Lernerfolge verbessern und wie wir einander hilfreich sein können. Es gibt kein Ausgrenzen, kein Ausbeuten, keinen Hass, keinen Betrug etc. Das bedeutet folgendes: Wenn ich mein Handeln von der feinstofflichen Ebene aus steuern will, weil ich mir meiner Selbst bewusst geworden bin, muss dieses Handeln für meine Entwicklung dienlich und für das Gemeinwohl stimmig sein. Ich drücke es gerne so aus: ich handle für das göttliche Ganze. Mein Handeln wird sozusagen zum Gottesdienst, denn ich behalte das Wohl des Ganzen im Auge, wie es die Schöpfung vermutlich gemeint hat. Mein Wunschdenken und Abwehrverhalten bekommen plötzlich keinen Platz mehr. Das kann im ersten Moment sehr viel Stress verursachen. Ich fühle mich je nach dem nicht mehr sicher. Wenn ich aber den Mut habe, diesen neuen Weg zu gehen, mache ich die Erfahrung, dass es eine andere Form von Sicherheit gibt:

Den Alltag aus der feinstofflichen Ebene heraus meistern

Ich werde mich nicht mehr in den „Sumpf“ der irdischen Schlachten um Macht, Geld und dergleichen begeben, weil mir dies egal geworden ist. Das heisst nicht, dass ich nicht auch gerne genügend Geld habe und mich sicher fühle. Aber ich verdiene es einfach auf meine korrekte Art und Weise und bin zufrieden damit. Zudem lasse ich meine Vernunft walten und bin vorsichtig, wo es angebracht ist. Es gibt genügend Leute, die so denken wie ich. Also verkehre ich mit diesen. Wir haben es gut zusammen, helfen einander und sind somit nie in Intrigen verwickelt. Diese Form des Lebens zieht gleich gesinnte Menschen an, so dass ich meistens Glück habe und an gute Personen gelange. Das vereinfacht vieles und ich kann in Frieden leben. Gleichzeitig baue ich mein Wissen aus und teile es mit den anderen, was die Stellung aller Beteiligten ausbaut und hilft, weiteren Suchenden eine Oase zu bieten. Wer das Prinzip einmal begriffen hat, wird nie mehr in die „andere Welt“ zurückkehren wollen. Dies gibt Hoffnung, dass eines Tages genügend Menschen verstehen und damit die Welt in eine andere Ordnung übergehen kann.

Das Bild

Nun kommen wir zum Bild. Hier siehst du wieder einmal eine Kugel im Zentrum, diesmal rosa. Sie symbolisiert ein erwachtes Wesen, das sich seiner wirklichen Realität schon recht gut bewusst ist. Deshalb lebt es in der Liebe (Rosa). Das heisst, dass es das Wohl des Gesamten im Auge behält. Im Hintergrund ist farbiges Leben. Dieses berührt die Kugel aber nicht. Diese Person hat die vielleicht recht wirre und schwierige Welt für sich in eine überschaubare Ordnung gebracht (die Farben sind klar und geordnet) und kann damit umgehen. Das hilft ihr, sich treu zu bleiben. Ihr Alltag ist ein Gottesdienst. Sie frönt nicht dem Streben nach Wünschen, ebenso wenig rennt sie vor Unannehmlichkeiten davon. Sie stellt sich dem, was das Leben bringt und meistert die Herausforderungen. Ihr ist bewusst, dass ihr nichts zugemutet wird, das sie überfordert. Um diesen Zustand zu halten, übt sie täglich, in ihrer Mitte und Kraft zu bleiben. Und genau das wollen wir mit der aktuellen Übung ebenfalls tun.

Für diesen Monat schlage ich folgende Übung vor:

Übung:

Es ist nicht einfach, immer die richtige Entscheidung zu treffen. Auch wenn man sich vorgenommen hat, seinen Alltag zu einem Gottesdienst zu machen, heisst das noch lange nicht, dass man immer lächelnd, sanft und friedlich herumläuft. O nein! Das heisst, dass man seine Pflicht erfüllt. Und dies kann auch bedeuten, dass man einmal zu kämpfen hat. Dann muss aber sorgfältig abgewogen werden, wie dieser Kampf aussehen soll, damit man nicht in eine Schlangengrube gerät. Bei allen Entscheidungen geht es darum aufzupassen, nicht aus Gefühlen der Angst, der Bedürftigkeit oder dergleichen zu handeln. Dafür muss man sich in eine Position der Kraft begeben. Diese findet man am ehesten in einer guten Erdung und mit einem soliden Rückgrat. Folglich ist es sinnvoll, mit seinen Energien in die Füsse und in die Wirbelsäule zu gehen. Diese Haltung kann man immer und überall einnehmen, wenn man sich schwach fühlt. Sie hilft augenblicklich, so dass es einem unmittelbar besser geht. Du kannst diese Haltung auch in die folgende Übung integrieren, indem du damit beginnst.

Nun mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Sei dir im Klaren, dass die rosa Kugel wie eine ruhige Insel ist. Hinter dieser Kugel ist die ganze Bewegung des alltäglichen Gewusels. Dieses bekümmert dich jetzt aber nicht. Spüre, wie die Kraft der Kugel genügend stark ist, dass dich die Farben nicht wirklich berühren.

Geh nun einen Schritt weiter und überleg dir, wo in deinem Körper du die rosa Kugel haben müsstest, damit du am meisten von ihrer Kraft profitieren könntest: ist es der Bauchraum oder eher der Brustraum? Oder ist es ein anderer Ort? Platziere sie dann in deiner Vorstellung dort in deinem Körper, wo es für dich stimmt. Spüre nun diese Kraft. Du kannst die Kugel auch noch grösser und/oder heller machen. Spiel ein bisschen mit ihr, bis du das Maximum aus ihr herausholst. Bleib dann mit dieser Energie sitzen und stell dir vor, wie die Farben, welche den Alltag symbolisieren, zwar im Hintergrund vorhanden sind und möglicherweise rauschen, diese rosa Kraft aber nicht wirklich bedrängen können. Bleib noch eine Weile so sitzen und verweile in dem Zustand. Wenn du geübt bist, kannst du diesen Moment auch nutzen, um ein Problem in deinem Leben durchzudenken und eine Lösung zu suchen. Falls du die Lösung nicht gerade finden kannst, bitte deine geistigen Helfer, dir eine zu schicken. Zu einem späteren Zeitpunkt wird dir wahrscheinlich eine Idee kommen. Nach einer Weile verabschiede dich von deiner rosa Kugel. Versuch aber, die Kraft in dir aktiv zu halten.

Am Schluss jeder Meditation bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 5.6.2021